Orthopädie

Mit was beschäftigt sich Orthopädie

Das Fachgebiet der Orthopädie beschäftigt sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen, Verletzungen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, also der Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenke.

In der Orthopädie unterscheidet man zwischen der Traumatologie, die alle orthopädischen Krankheiten umfasst, die ein Tier durch z.B. Unfall und spontaner Verletzung erwirbt und den degenerativen Erkrankungen die ein Tier z.B. durch eine genetische Disposition mitbringt.

Traumatologie

Das Fachgebiet  Traumatologie umfasst das Spektrum der traumatischen Entwicklungsstörungen, Erkrankungen sowie Verletzungen des Bewegungsapparates, wie Bänderrissen, Sehnenverletzungen, Frakturen und Luxationen, also allen Krankheiten des Bewegungsapparates, die der Hund traumatisch erworben hat, z.B. durch einen Unfall:

    • Knochen- und Gelenkfrakturversorgung mittels Platten, Schrauben, Pins und Drähten
    • Versorgung von Gelenksluxation mittels Bandersatz, Schrauben und Pins
    • Versorgung von Sehnen- und Bandverletzungen

Degenerative Erkrankungen

Degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates können angeborene Erkrankungen, Fehlentwicklungen oder degenerative Erkrankungen z.B. nach einer Operation sein.

  • Gelenkserkrankungen wie Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Ellbogendysplasie (ED)
  • Arthrose
  • Kreuzbandrisse
  • Osteochondrosis dissecans (OCD) Erkrankung der an Knie, Ellbogen, Schulter
  • IOHC (Incomplete Ossification of the Humeral Condyle (Schrauben Fixation))
  • Korrektur von Wachstumsdeformationen- Valgus-Varus Deformation- Korrekturosteotomien
  • Versteifung von Gelenken (Arthrodese)
  • Ulnaosteotomie (Behandlung von ED)
  • Dreifach- bzw. Zweifachbeckenosteotomie oder juvenile pubische Symphysiodese (JPS) Für Hüftdysplasie
  • Behandlung von Infektions- und Immunologischen Krankheiten den Gelenken
  • Behandlung von Osteosarkomen mittels Limb Sparing Osteotomie und Plate-Rod Rekonstruktion

    Diagnostik von Schmerzen

    Die Untersuchung von Schmerzpatienten ist meist keine alleinige Disziplin der Orthopädie. Wichtig ist hier die innerbetriebliche Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen: Orthopädie, Neurologie und Bildgebung zur Diagnostik. Hand in Hand finden wir die Ursache(-n) für die Schmerzen Ihres Tieres und entwickeln daraus einen ganzheitlichen Behandlungsplan.

    Ihre Schmerzsprechstunde

    auch hier steht Teamwork und interdisziplinäres Zusammenarbeiten voran mit unserem Abteilungen:

    – Orthopädie
    – Neurologie
    – Anästhesie
    – Physiotherapie

    Viele unserer orthopädischen Patienten profitieren von präoperativer und postoperativer Physiotherapie. Dies ist in vielen Formen möglich und wird in Zusammenarbeit mit unserer Inhouse Physiotherapeutin besprochen.

    Wissenswertes zur Orthopädie

    Arthroskopie

    Was ist eine Arthroskopie?

    Eine Arthroskopie ist eine minimalinvasive diagnostische und/oder therapeutische Behandlung von Gelenken unter Einsatz von einer kleinen Kamera (Endoskop/Arthroskop). Zum Einführen des Arthroskops in das Gelenk wird/werden ein oder mehrere sehr kleine Hautschnitte angelegt, die eine gründliche Inspektion der intraartikulären Strukturen (Strukturen innerhalb des Gelenks) ermöglichen. Das Arthroskop bietet eine vergrößerte Nahaufnahme. Arthroskopisch können einige pathologische Zustände behandelt werden, indem speziell konstruierte Instrumente durch zusätzliche kleine Löcher (Portale) in das Gelenk eingeführt werden. Die Arthroskopie wird steril im Operationssaal durchgeführt.

    Was sind die Vorteile der Arthroskopie?

    Die Gelenke können mittels eine Arthrotomie (chirurgische Eröffnung des Gelenks) „klassisch oder offen“ behandelt werden. Dies besteht aus einem mehrere Zentimeter langen Hautschnitt, gefolgt von einer Dissektion durch Muskelbäuche, bis das Gelenk erreicht ist. Anschließend wird eine Retraktion der das Gelenk umgebenden Weichteile durchgeführt und das Gelenk inspiziert.

    Im Gegensatz dazu wird die Arthroskopie durch sehr kleine Schnitte durchgeführt. Mehrere kleine Portale sind weniger traumatisch als ein einziger offener Zugang. Die vergrößerte Ansicht ist oft viel besser als die Ansicht, die ein standardmäßiger „offener“ Zugang zum Gelenk bietet. Neben einer besseren Sicht auf die intraartikulären Strukturen führt die Arthroskopie zu einer deutlich geringeren Traumatisierung des umgebenden Gewebes. Aus diesem Grund haben arthroskopisch behandelte Patienten weniger postoperative Schmerzen und erholen sich schneller nach der Operation als Patienten, die durch einen offenen Standardzugang behandelt wurden. Wenn es möglich ist, werden wir daher versuchen, intraartikuläre (innerhalb des Gelenks) Pathologien arthroskopisch anzugehen.

    Der Wert der Arthroskopie gegenüber einem Standardansatz ist am beeindruckendsten, wenn man die Details vergleicht, die während der Inspektion von Schulter, Ellbogen, Handwurzel (Handgelenk), Hüfte und Knöchel zu sehen sind. In der Tat kann der Einsatz der Arthroskopie bei der Diagnosestellung von großem Nutzen sein, wenn die Befunde einer körperlichen Untersuchung und Röntgenaufnahmen oder noch fortgeschrittener Bildgebung wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) nicht eindeutig sind.

    Welche Gelenke werden üblicherweise arthroskopiert?

    Die Gelenke, die am häufigsten untersucht und arthroskopisch behandelt werden, sind die Schulter, der Ellbogen und das Kniegelenk (Knie). Während Carpus (Handgelenk), Hüfte und Tarsus (Sprunggelenk) beschrieben wurden und auch bei großen Hunden untersucht werden können, ist die Notwendigkeit einer arthroskopischen Untersuchung dieser Gelenke weniger häufig.

    Schulterarthroskopie:

    Zu den Indikationen für die Schulterarthroskopie gehören die intraartikuläre Exploration, die Behandlung von Osteochondrosis dissecans (OCD), die Behandlung von Tenosynovitis bicipitalis (Entzündung der Bizepssehne) und die mediale Schulterinstabilität.

    Ellenbogenarthroskopie:

    Zu den Indikationen für die Ellenbogenarthroskopie gehören die intraartikuläre Exploration, die Entfernung eines fragmentierten medialen Processus coronoideus (FCP) und die Behandlung von Osteochondrosis dissecans (OCD).

    Knie-Arthroskopie:

    Indikationen für die Arthroskopie des Kniegelenks sind die intraartikuläre Exploration, die Entfernung des gerissenen kranialen Kreuzbandes, die Entfernung des gerissenen Innenmeniskus, die Behandlung von Osteochondrosis dissecans (OCD).

    Ellbogendisplasie (ED)

    Ellbogendysplasie (ED)

    Warum ist die Anatomie des Ellbogens so wichtig? Das Ellenbogengelenk wird von drei Knochen gebildet: dem Humerus (Oberarmknochen), der die knöcherne Stütze des Oberarms von der Schulter bis zum Ellbogen darstellt; die Ulna (Elle), die vom Ellbogen bis zur Pfote entlang der Rückseite des Unterarms verläuft; und der Radius (Speiche), der die Hauptbelastung entlang der Vorderseite des Unterarms trägt. Alle drei dieser Knochen müssen sich mit der gleichen Geschwindigkeit entwickeln und wachsen, damit sie perfekt am Ellbogen anliegen. Bei einem gesundem Gelenk bewegt sich das Gelenk leicht und ermöglicht dem Patient einen schmerzfreien Gang.

    Was ist eine Ellbogendysplasie?

    Eine Ellbogendysplasie entsteht, wenn die gelenkbildenden Knochenteile Humerus, Ulna und Radius nicht exakt genug zueinander passen oder wenn sich der Knorpel, der die Gelenkflächen des Ellbogens bedeckt, nicht richtig bildet. ED und sekundäre Arthrose ist die häufigste Ursache für die Vorderbeinlahmheit bei Hunden.

    Klassischerweise besteht ED aus einer oder einer Kombination der folgenden Formen, die unten aufgeführt sind. Diese können nur in einem, häufiger aber in beiden Ellenbogengelenken auftreten.

    • Mediale Koronoiderkrankng (Der Processus coronoideus ist ein Knochenvorsprung an der Ulna, der mit dem Humerus und dem Radius artikuliert. Es gibt viele Formen der Krankheit, die von Verschleiß des Knorpels über die Entwicklung kleiner Risse/Fissuren bis hin zum Abbrechen von Knochenfragmenten (Fragmentierter Processus coronoideus (FPC)) reichen.

    • Ellenbogengelenksinkongruenz (unterschiedliche Längen vom Radius und Ulna oder eine Stufenbildung zwischen Radius und Ulna).

    • Osteochondrose / Osteochondrosis dissecans (OC/OCD; eine Krankheit, die durch Knorpelläsionen und die Bildung von losen Knorpel-/Knochenstücken, die im Gelenk schwimmen, gekennzeichnet ist)

    • Isolierter Processus Anconeus (IPA; bei dieser Form der ED ist ein Knochenfortsatz (Processus anconaeus) der Ulna im Rahmen des Wachstums nicht angewachsen)

    Was verursacht eine ED?

    Die meisten Patienten mit ED sind junge Hunde und es wird eine genetische Ursache vermutet. Die Studien zeigen tatsächlich, dass Ellbogendysplasie eine polygene Erbkrankheit ist und dass FCP, OCD und IPA unabhängig voneinander vererbte Merkmale sind. Es gibt leider noch keinen DNA-Test für Hunde, der helfen könnte, einen genetischen Defekt zu diagnostizieren oder Träger der Erkrankung zu identifizieren. Es ist bekannt, dass Vater und Mutter gleichermaßen zur Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von ED beitragen (Maki et al. 2002). Es ist wichtig zu wissen, dass betroffene Welpen von nicht betroffenen Eltern (Hazelwinkel und Nap 2009) stammen können, die aber betroffene Großeltern hatten. Daher sollten betroffene Hunde nicht zur Zucht eingesetzt werden.

    Hunde großer Rassen, wie in der folgenden Liste, sind überrepräsentiert:

    • Berner Sennenhund

    • Deutscher Schäferhund

    • Golden Retriever

    • Labrador Retriever

    • Neufundland

    • Rottweiler

    • Sankt Bernhard

    • Bassett

    Im Gegensatz zu einer genetischen Veranlagung können ältere Hunde, insbesondere sehr aktive Sporthunde (Agility, Flyball etc.), einen traumatischen Bruch des medialen Processus coronoideus erleiden: auch bekannt als „Jump Down Syndrom“. Die Prognose dafür unterscheidet sich von der Prognose für ED.

    Was sind die Folgen von ED?

    Alle oben aufgeführten/aufgelisteten Formen produzieren lose Knochen- und/oder Knorpelstücke im Gelenk, die wie ein Kieselstein in Ihrem Schuh reizend wirken! Daher sind eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung angezeigt, um Ihrem Haustier die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Der Begriff „Arthrose“ beschreibt eine Entzündung innerhalb eines Gelenks. Je länger ein Ellbogengelenk betroffen ist, desto schlechter ist die Prognose. Schwere Arthrose führt zu Schmerzen, Lahmheit und einer schlechteren Lebensqualität.

    Woher weiß ich, ob mein Hund ED hat?

    Klinische Anzeichen im Zusammenhang mit ED können bei jungen (5-12 Monate alten) und bei älteren, ausgewachsenen Hunden beobachtet werden. Jüngere Hunde haben normalerweise eine der oben aufgeführten Krankheitsformen, ältere Hunde können ein „Jump-Down-Syndrom“ (siehe oben) oder eine fortgeschrittene Arthrose zeigen. Eine Lahmheit der Vorderbeine, die bei Aktivität schlimmer wird, ist das häufigste klinische Symptom. Bei beidseitiger Lahmheit scheint die Lahmheit manchmal von einer auf die andere Seite zu wechseln. Der Grad der Lahmheit kann von leicht bis stark variieren. Oft scheinen der Ellbogen und das Karpalgelenk nach außen gedreht zu sein. Das Ellbogengelenk kann geschwollen sein und manchmal, wegen eingeschränkter Beugung, schwingen die Hunde beim Gehen das Bein nach außen.

    Wie wird die ED diagnostiziert?

    Bei der Untersuchung des Ellbogens können Schmerzen, Schwellungen sowie Bewegungseinschränkungen festgestellt werden. Neben einer gründlichen klinischen und orthopädischen Untersuchung sollten Röntgenaufnahmen (Röntgenbilder) angefertigt werden. Es muss beachtet werden, dass in manchen Fällen auf den Röntgenaufnahmen nicht immer signifikante degenerative Veränderungen zu sehen sind, trotz einer signifikanten Ellbogenerkrankung. Bei vielen Fällen lassen sie aber noch Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache erkennen. Als weiterführende Diagnostik kommen Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder Arthroskopie in Einsatz. Die Arthroskopie ermöglicht minimal-invasiv sowohl die Diagnostik als auch, falls indiziert, die chirurgische Behandlung.

    Wie wird die ED behandelt?

    Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankungsform. Die nicht chirurgische Behandlung besteht aus Belastungsanpassung, Physiotherapie, Gewichtsabnahme, nichtsteroidalen Entzündungshemmern und Schmerzmitteln (wie Rimadyl, Metacam, Gabapentin). Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung der Gelenkgesundheit (z. B. Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin-Chondroitinsulfat, MSM usw.) können auch eingesetzt werden. Manchmal wird die Anwendung eines medizinischen Lasers oder die Akupunktur empfohlen. Schließlich können Gelenkinjektionen mit beispielsweise Hyaluronsäure oder Steroiden (um schwere Gelenkentzündungen zu verringern) sowie Injektionen mit plättchenreichem Plasma (PRP) (um möglicherweise zerstörten Knorpel wiederherzustellen und wieder aufzubauen) eingesetzt werden. Diese Therapieeinsätze bringen nicht immer eine Besserung der Lahmheit. Insbesondere in Bezug auf Stammzell- oder PRP-Injektionen sind wissenschaftliche Studien an Hunden selten und werden kontrovers diskutiert. Sowohl bei Menschen als auch bei Pferden scheinen diese Behandlungsmodalitäten jedoch in einigen Fällen zu helfen. Wenn die oben aufgeführten Optionen zu einer Verbesserung führen, muss beachtet werden, dass sie alle nur als ein Pflaster wirken: Sie können zwar die Beschwerden Ihres Haustieres abdecken, die Ursache für das Problem ist aber normalerweise nicht behandelt – und eine wiederholte Behandlung kann erforderlich sein, wenn die klinischen Symptome wieder auftreten.

    Wann ist eine Operation angezeigt?

    Ein frühes chirurgisches Management von ED bietet die beste Chance, arthritische Veränderungen in betroffenen Ellenbogen zu minimieren, es muss aber betont werden, dass praktisch alle dysplastischen Ellenbogen ein gewisses Maß an Arthrose entwickeln. Ältere Hunde, bei denen Arthrose fortgeschritten ist, können immer noch bis zu einem gewissen Grad von einer arthroskopischen Operation profitieren, aber die Vorteile sind weniger vorhersehbar.

    Behandlung der ED mittels Arthroskopie:

    Die Verwendung eines Arthroskops stellt für viele Fälle von Ellbogendysplasie das bevorzugte Mittel zur Diagnose und Behandlung dar. Lose Knochen- oder Knorpelfragmente können entfernt werden und erkrankter Knorpel kann debridiert werden, so dass die neue Blutgefäße in den Bereich eindringen können und den Defekt mit einem Knorpelersatz zu füllen. Gelenkflüssigkeit und Gewebeproben können entnommen werden, wenn dies angezeigt ist.

    Wie ist die postoperative Versorgung?

    Nach der Operation zeigen die Hunde oft einen stärkeren Lahmheitsgrad als vor der Operation. Dies ist normal und wird sich mit der Zeit verbessern. Um Ihrem Hund durch die postoperative Phase zu helfen, werden spezifische Anweisungen (kühlen, Physiotherapie, Schmerzmittel, Entzündungshemmer usw.) bereitgestellt – basierend auf jedem spezifischen Patient und der zugrunde liegenden Krankheitsform. Speziell entwickelte Rehabilitationsprotokolle stehen in direktem Zusammenhang mit dem langfristigen Gesamtergebnis der ED-Behandlung. Besser gesagt – wenn Sie Ihren Hund nach der Operation zu viel schonen, ist das Ergebnis nicht so gut wie bei einer körperlichen Rehabilitation. Denken Sie nur an Menschen – wenn jemand operiert werden muss und danach einen Physiotherapeut aufsucht, wird seine Gelenkfunktion besser sein, als wenn keine postoperative Therapie durchgeführt wird. Bei Hunden ist es genauso.

    Die Rehabilitationsprotokolle variieren – je nach Erkrankungsform und Ausmaß der Gelenkerkrankung. Alle Protokolle sind aber so konzipiert, dass das Aktivitätsniveau und die Intensität über einen bestimmten Zeitraum langsam gesteigert werden. Bei Hunden, die an schwerer Ellbogendysplasie leiden, kann diese Therapie bis zu 3 Monate dauern. Ziel ist es, Gelenkbeschwerden zu verringern, die Flexibilität des Gelenks zu erhöhen und Kraft und Ausdauer zu verbessern.

    Wie ist die Prognose für ED?

    Die Prognose hängt von dem zugrunde liegenden Problem und der Schwere der Gelenkschädigung zum Zeitpunkt der Diagnose ab. Mit entsprechender Therapie zeigen viele Patienten eine Verbesserung. Eine orthopädische Erkrankung des Ellenbogens kann aber schwierig und manchmal für alle Beteiligten frustrierend zu behandeln sein. Hunde können aus einer Situation ohne radiologische Anzeichen einer Gelenkerkrankung in das Endstadium einer Ellbogenarthrose übergehen.

    Zusammenfassung

    ED muss frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden, um das beste Ergebnis zu erzielen. Eine gründliche Diagnostik ist notwendig, da möglicherweise zahlreiche andere Probleme zu einer Vorderbeinlahmheit des Hundes führen können; hauptsächlich die Schulter. Die Behandlung sollte von erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden. Die Arthroskopie ist der Goldstandard zur Diagnose und Behandlung von Ellenbogenerkrankungen. Nach der Operation ist eine Physiotherapie unerlässlich. Zahlreiche Therapiemethoden werden heutzutage geforscht und angewendet, um Hunde mit Ellbogenerkrankungen im Endstadium zu behandeln. Es gibt keine Wunderbehandlung, um jeden einzelnen Patienten mit ED erfolgreich zu behandeln, und daher ist die Prognose für die Rückkehr zu einer völlig normalen Funktion vorsichtig.

    Author ©: Dirsko J.F. von Pfeil, Dr.med.vet., DVM, DACVS, DECVS, DACVSMR, DECVSMR

    ACVS Founding Fellow, Minimally Invasive Surgery (Small Animal Orthopedics)

    European Board of Veterinary Specialisation (EBVS®) European Specialist: Small Animal Surgery

    Maki K, Groen AF, Liinamo AE, Ojala M (2002): Genetic variances, trends and mode of inheritance for hip and elbow dysplasia in Finnish dog populations. Animal Science 75, 197–207

    Hazelwinkel HAW and Nap RC (2009a): Elbow dysplasia; a definition and known aetiologies. Proceedings of 24th Annual Meeting of International Elbow Working Group. pp 6-18

    Frakturversorgung

    Frakturversorgung – Allgemeine Informationen

    Die Frakturversorgung hat zum Ziel, vollständige Wiederherstellung von Funktionalität und anatomischen Achsen- und Gelenkverhältnissen, was für ein aktives, schmerzfreies Leben unerlässlich ist. Wir sind in zahlreichen Methoden der Frakturversogung bestens ausgebildet und die hohen Ansprüche an unsere Diplomates, garantieren unseren Patienten eine Versogung auf höchsten veterinärmedizinischem Niveau. Wir versorgen jede Art von Knochenbrüchen nach den Standards der AO (Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese). Alle unsere OP-Säle sind umfassend ausgestattet und technisch auf dem neuestem Stand.

    Die meisten Frakturen entstehen durch ein Trauma, wie z. B. durch einen Verkehrsunfall, bei Katzen häufig durch einen Sturz aus großer Höhe oder durch einen Hundebiss bei Katzen und kleinen Hunden. Im Vergleich zu traumatischen Frakturen stellen pathologische Frakturen ein eher seltenes Ereignis dar. Die pathologische Fraktur ist ein Knochenbruch, der bei normaler Belastung aufgrund einer Schwächung des Knochens infolge einer Erkrankung (z.B. Knochentumor, Stoffwechselerkrankungen, Hyperparathyreoidismus) auftritt.

    Wie werden Frakturen eingeteilt?

    Frakturen können nach dem Verlauf der Frakturlinie, der Anzahl der Knochenfragmente, ob die Hautbarriere über der Fraktur intakt ist oder nicht, und vielen anderen Kriterien klassifiziert werden. Wenn ein Knochen in zwei Teile/Knochenfragmente bricht, wird die Fraktur als „einfache Fraktur“ bezeichnet. Bei mehreren Knochenfragmenten handelt es sich um eine „Trümmerfraktur“. Offene Frakturen sind Knochenbrüche mit gleichzeitiger offener Verletzung der Weichteile im Bereich des Bruchs. Offene Frakturen können stark kontaminiert sein. Ist die Hautbarriere über der Fraktur intakt geblieben, handelt es sich um eine geschlossene Fraktur. Manchmal ist von außen gar nichts von der Fraktur zu erkennen. In anderen Fällen sind Abschürfungen bis hin zu ausgedehnten Hautdefekten wie eine Hautquetschung sichtbar.

    Frakturen bei Jungtieren werden gesondert klassifiziert. Ihr Knochen enthält eine Knorpelzone nahe jedem Ende jedes langen Knochens. In dieser Knorpelzone findet das Wachstum statt und wird als Wachstumsfuge bezeichnet. Die Wachstumsfuge ist der fragilste Anteil des Knochens und wird somit regelmäßig betroffen, wenn eine Kraft einwirkt. Frakturen der Wachstumsfugen werden mittels des Salter-Harris-Systems klassifiziert.

    Vorbereitung für die Frakturversorgung:

    Tiere mit Frakturen haben häufig ein schweres Trauma erlitten. Diese Patienten müssen gründlich untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine weitere potenzielle lebensbedrohlichen Verletzungen haben. Durch einen Verkehrsunfall oder einen Sturz aus großer Höhe, können stumpfe Verletzungen des Brustkorbes, Verletzungen der Bauchorganen, der Wirbelsäule oder z.B. Schädel-Hirn-Trauma entstehen. Zusätzlich zu einer gründlichen klinischen Untersuchung, können Röntgenaufnahmen von der Brustkorb und Bauchbereich, Laboruntersuchungen und eine vollständige neurologische Untersuchung indiziert sein.

    Wie wird eine Fraktur versorgt?

    Je nach der Frakturtyp stehen verschiedene Versorgungssmethoden zur Verfügung. Ihr Chirurg erklärt Ihnen die verschiedenen Methoden, und gibt Empfehlungen basierend auf einer gründlichen Berücksichtigung aller Faktoren. Die Frakturversorgung ist nur der erste Schritt in einem langen Prozess. Um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen, ist eine ordnungsgemäße postoperative Versorgung unerlässlich. Sie werden spezifische Empfehlungen für das postoperative Management und die Pflege Ihres Haustieres bekommen. Bitte befolgen Sie diese Anweisungen und nehmen Sie kontakt mit uns auf, wenn Sie Fragen haben.

    In den folgenden Abschnitten werden verschiedene Methoden der Frakturversorgung erläutert.

    Konservative Frakturbehandlung mit Schienenverband oder Castverband:

    Viele Patienten mit Grünholzfrakturen können erfolgreich mit einem Castverband oder einem Schienenverband behandelt werden. Eine Grünholzfraktur (nach dem Knickverhalten von grünem, weichem Holz) ist ein unvollständiger Knochenbruch, bei dem die umhüllende elastische Knochenhaut (Periost) erhalten bleibt oder lediglich an der Konvexseite einreißt.

    Brüche der Mittelhand- oder Mittelfußknochen können auch auf diese Weise behandelt werden. Der Castverband ist eine Alternative zum klassischen Gipsverband. Das Trägergewebe besteht aus Glas- und/oder Kunststofffasern (Polypropylen, Nylon, Polyester), die mit einem Kunstharz beschichtet sind. In einigen Fällen wird statt eines Castverbandes eine Schiene angelegt. Bei der Schienung wird das Bein wie beim Castverband gepolstert. Der Unterschied besteht darin, dass eine Schiene normalerweise nur auf eine Seite des Beins angebracht wird und nicht um das Bein gewickelt wird. Druckstellen sind häufige Komplikationen im Zusammenhang mit externer Koaptation und solche Verbände müssen regelmäßig kontrolliert und gewechselt werden.

    Marknagelung:

    Ein Marknagel ist ein Edelstahlnagel, der in den Markraum eines Röhrenknochens zur Stabilisierung einer Fraktur eingesetzt wird. Die Marknagelung ist eine der ältesten heute verwendeten Formen der Frakturfixation und wird häufig ergänzend zu anderen Osteosyntheseverfahren eingesetzt.

    Verriegelungsnagel:

    Bei dieser Form der Osteosynthese wird ein starker Nagel in die Markhöhle eines Knochens eingesetzt und mit quer eingebrachten Schrauben befestigt. Dadurch werden zusätzlich zu der guten Stabilität eines intramedullären Nagels gegen Biegungskräfte auch axiale und rotationelle Kräfte neutralisiert. Der Einsatz von Verriegelungsnägeln ist auf die langen Röhrenknochen beschränkt, die einen entsprechenden Zugang ohne Gelenkschädigung ermöglichen. Die Vorteile des Verriegelungsnagels sind minimal-invasive biologische Frakturversorgung und schnellere Heilung mit weniger Komplikationen. Der Verriegelungsnagel wird in der Humanmedizin seit über 50. Jahren routinemäßig zur Frakturversorgung eingesetzt. Dr. von Pfeil war an der Entwicklung eines Verriegelungsnagels (I-Loc) beteiligt.

    Plattenosteosynthese:

    Die Plattenosteosynthese ist eine der häufigsten und erfolgreichsten Methoden der Frakturversorgung. Biegekräfte, Torsionskräfte, Kompression, Scherkräfte und Zugkräfte sind die Kräfte die in einem Frakturbereich wirken. Richtig angelegte Knochenplatten können allen diesen Kräften entgegenzuwirken und eine sehr stabile Frakturversorgung gewährleisten. Eine stabile Versorgung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer unkomplizierten Knochenheilung. Platten kommen in verschiedenen Größen und Modellen vor. Die Wahl der Platte hängt sowohl von der Natur der vorliegenden Fraktur, als auch vom gewünschten Effekt, den die Platte auf die Fraktur ausüben soll, ob: Kompression, Neutralisation oder Überbrückung. Obwohl die anatomische Reduktion und Stabilisierung eine direkte Knochenheilung ermöglicht, hat die Methode den Nachteil, die Blutversorgung an der Frakturstelle zu stören. Mit der auf der biologischen Osteosynthese basierten minimal invasiven Plattenosteosynthese (MIPO) wird die Fraktur im Vergleich zur anatomischen Reduktion und Stabilisierung mit minimaler Störung der Blutversorgung fixiert.

    Winkelstabile Plattenosteosynthese:

    Winkelstabile Implantate haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten in der Human- und Veterinärmedizin stetig weiterentwickelt und zu einem deutlichen Fortschritt in der Versorgung von Frakturen der verschiedenen anatomischen Regionen geführt. Winkelstabile Plattenosteosynthese hat zum Ziel, während der Operation bei kleinstmöglichen Schnitten und unter Aufrechterhaltung der Blutversorgung des Knochens und des umgebenden Gewebes das geringstmögliche Trauma zu verursachen. Winkelstabile Platten wirken wie ein Fixateur externe, aber werden unter der Hautoberfläche eingebracht. Der Knochen wird nicht durch die Schrauben an die Platte gezogen, sondern genau in der Stellung fixiert, in der er sich befindet. Ein ganz genaues Anformen der Platte an die Knochenkontur ist nicht erforderlich. Deshalb bieten anatomisch vorgeformte winkelstabile Platten auch die Möglichkeit einer minimal invasiven Einbringung über Schlüssellochzugänge. Dadurch werden die periostale Blutversorgung des Knochens geschont und die biologischen Heilungsvoraussetzungen optimiert. Heutzutage bieten die winkelstabile Platten mit überzeugenden Ergebnissen deutliche Vorteile in der Stabilität und Versorgungsqualität.

    Kombination aus Platte und intramedullärem Pin (Plate-Rod-Technik):

    Schwere Trümmerfrakturen werden oft mit einer Kombination aus Platte und intramedullärem Pin versorgt. Bei Trümmerfrakturen sind kleine Frakturfragmente vorhanden und eine übermäßige Manipulation dieser Fragmente führt zur unnötigen Zerstörung der Blutversorgung. In solchen Fällen ist es wichtig, die Manipulation der Fragmenten zu minimieren. Das intramedulläre Nagel wird zuerst eingestezt und das ermöglicht die Ausrichtung des Femurs und anschließende Anbringen der Platte. Die Platte wird an die Form der oberen und unteren Fragmente angepasst und mit Schrauben an die Hauptfragmente befestigt. Biomechanische Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Technik eine signifikante mechanische Festigkeit der Frakturversorgung bietet.

    Fixateur externe:

    Hierbei werden jeweils distal und proximal des frakturierten Bereichs Bohrdrähte in den Knochen gebohrt. Diese Methode ist schnell, ohne zusätzliche Traumatisierung zu applizieren und Bohrdrähte können ohne weitere invasive Operation entfernt werden. Die externe Fixation ist sehr stabil gegenüber axialen Kompressions- und Rotationskräften, allerdings weniger gegenüber Biegungskräften. Die Schwäche eines Fixateur externe gegenüber Biegungskräften kann mit einem zusätzlichen intramedullären Pin ausgeglichen werden. Generell gilt, dass mindestens 2 Bohrdrähte pro Knochenfragment gesetzt werden müssen, die dann über eine externe Brücke miteinander verbunden und stabilisiert werden. Diese Brücke kann über genormte Klammern und Verbindungsstäbe aus Metall oder aus leichten modellierbaren Polymer-Kunststoffen (Techno-Vit®) erfolgen. Trotz der frakturnahen Stabilisierung mit minimalem Zugangstrauma und Schonung von Weichteilen haften auch diesem Verfahren bestimmte Komplikationen an. Z. B. die Patienten können an Möbeln oder anderen Hindernissen mit dem Fixateur exterene hängen bleiben und die Eintrittsstellen der Bohrdrähten sind potenzielle Eintrittspforten für Keime. Die Infektgefahr ist um so größer, je mehr „Unruhe“ und Bewegung bzw. Verschiebungen von Haut und Unterhaut an den Pins auftreten. Zum Schutz der Naht und des Fixateurs kann ein Verband angelegt werden.

    Postoperative Nachsorge:

    Die Frakturversorgung ist nur der erste Schritt auf dem Weg zur Genesung. Eine sorgfältig durchgeführte postoperative Nachsorge gewährleistet eine optimale Heilung und ist somit Teil einer erfolgreichen Behandlung. Während der postoperativen Phase, ist es wichtig, eng mit Ihrem Chirurgen und Ihrem Hausarzt zusammenzuarbeiten. So können mögliche Komplikationen vermeiden werden. Während der postoperativen Nachsorge beobachten wir zusammen mit Ihrem Haustierarzt den Heilungsprozess, führen Verbandswechsel durch und fertigen Kontrollröntgenbilder an. Weitere physiotherapeutische Maßnahmen richten sich nach der Heilungsphase sowie den individuell vorliegenden Beschwerden des Patienten.

    Author ©: Dirsko J.F. von Pfeil, Dr.med.vet., DVM, DACVS, DECVS, DACVSMR, DECVSMR

    ACVS Founding Fellow, Minimally Invasive Surgery (Small Animal Orthopedics)

    European Board of Veterinary Specialisation (EBVS®) European Specialist: Small Animal Surgery

    TPLO

    TPLO (Tibial Plateau Levelling Osteotomy)

    Was ist eine TPLO?

    Die TPLO (Abkürzung für englisch Tibial Plateau Leveling Osteotomy) ist ein Operationsverfahren zur chirurgischen Versorgung der Kreuzbandruptur (vorderes Kreuzband) beim Hund. Die TPLO verändert die Biomechanik des Gelenks, damit das stabile Gelenk das Körpergewicht des Tieres wieder tragen kann. Vorerst werden die Röntgenaufnahmen angefertigt, um den Tibiaplateauwinkel (TPA) zu beurteilen. Durch eine gezielte Osteotomie der Tibia, wird die Neigung des Tibiaplateaus korrigiert und die Verschiebekraft im Kniegelenk neutralisiert. Darauffolgend wird der durchtrennte Knochen mit einer speziellen Knochenplatte stabilisiert. Die Stabilität des Kniegelenks wird somit erreicht, und durch das kaudale Kreuzband und die Quadriceps-Muskelgruppe unterstützt. Postoperativ werden Röntgenaufnahmen angefertigt, um den neuen Tibiaplateauwinkel, die Ausrichtung der Gliedmaßen und die Platzierung des Implantats zu beurteilen. Die TPLO hat sich in vielen Studien als überlegen gegenüber anderen Methoden erwiesen und führt verlässlich zu guten klinischen Ergebnissen.

    Wie verläuft die OP?

    Zunächst werden die Kreuzbänder und Menisken arthroskopisch beurteilt und entsprechend behandelt. Es hat sich gezeigt, dass dies mit einer schnelleren Genesung, weniger Schmerzen und Entzündungen nach der Operation, im Vergleich zu einem „klassischen“ offenen Zugang (chirurgische Eröffnung des Kniegelenks) verbunden ist. Aufgrund des erhöhten Aufwands für die Ausstattung und fachgeschulte Personal, ist die Arthroskopie mit höheren OP-Kosten verbunden. Häufig sind die Patienten seit langer Zeit lahm und haben schon Meniskusschaden. In Forschungsstudien wurde bewiesen, dass das Risiko von Meniskusschaden umso höher ist, je länger die Operation bei einem Patient mit Kreuzbandruptur und damit verbundener Instabilität des Knies hinausgeschoben wird. Geschädigte Strukturen werden arthroskopisch aus dem Gelenk entfernt und im Anschluss, erfolgt die TPLO wie oben erläutert.

    Postoperative Versorgung nach der TPLO:

    Die Nachsorge und postoperative Pflege werden mit Ihnen nach der Operation besprochen. Es ist wichtig, dass die verschriebene Medikamente verabreicht werden und ein Halskragen als Leckschutz eingesetzt wird. In den ersten 8 Wochen nach der Operation, müssen Sie die Aktivität Ihres Hundes einschränken. Es sind nur kurze Spaziergänge an der Leine erlaubt, anfangs 5-10 Minuten 2-3 mal täglich, mit langsamer Steigerung auf 40-60 Minuten 2-3 mal täglich mit 8 Wochen. Treppen laufen ist nicht erlaubt. Der Hund soll beim Manövrieren von Treppen an einem Halsband geführt werden, oder es kann eine Rampe in Betracht gezogen werden. Eine Wundkontrolle sollte nach 2 Wochen erfolgen, nach 8 Wochen werden

    Röntgenaufnahmen angefertigt, um die Heilung der Osteotomie und die Stabilität der Implantate zu beurteilen. Wenn der Knochen ausreichend geheilt ist, kann Ihr Haustier zu einem höheren Aktivitätsniveau zurückkehren, und der weitere Fokus liegt auf der Wiederaufbau von Muskelmasse. Die meisten Patienten kehren nach 10–12 Wochen zu ihrem präoperativen Aktivitätsniveau zurück.

    Was sind mögliche Komplikationen nach einer TPLO?

    Komplikationen nach einer TPLO sind selten, aber wie bei jedem chirurgischen Eingriff bestehen jedoch Risiken im Zusammenhang mit Anästhesie und chirurgischem Eingriff, wie z.B.: die Entwicklung von Seromen, Wunddehiszenz, Infektionen, implantatbedingte Probleme, verzögerte Heilung („delayed union“), unzureichende Heilung („non union“), Ausriss der Tuberositas tibiae, Entzündung der Patellasehne, „pivot shift“ (Instabilität des Gelenkes durch Innenrotation), spätere Entwicklung von Meniskusschaden und sehr selten Entwicklung eines Osteosarkoms. In Bezug auf letzteres, die proximale Tibia ist eine der am häufigsten mit Osteosarkom betroffene Stelle und es ist daher nicht klar, ob die TPLO dieses Risiko tatsächlich erhöht. Einige Hunde zeigen postoperativ ein gewisses Maß an Lahmheit im Zusammenhang mit Arthrose und können dann von einer entzündungshemmenden Therapie und/oder der Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln für die Gelenke profitieren. Es ist wichtig zu betonen, dass bei etwa 50 % der Hunden mit der Kreuzbandruptur der ersten Seite, rupturiert das kontralaterale Kreuzband in den nachfolgenden 1-2 Jahren ebenfalls.

    Wie ist die Prognose nach der TPLO?

    Die Prognose für unsere Patienten, nach einer TPLO ist sehr gut. Nach vollständiger Heilung kehren 95 % der Hunde auf das Aktivitätsniveau von vor der Erkrankung zurück. Unsere Patienten können bei Agility-Wettbewerben teilnehmen, bei Polizei- oder Militärarbeit wieder eingesetzt werden und ihre Besitzer bei täglichen Aktivitäten und langen Wanderungen begleiten.

    Autor ©: Dirsko J.F. von Pfeil, Dr.med.vet., DVM, DACVS, DECVS, DACVSMR, DECVSMR

    ACVS Founding Fellow, Minimally Invasive Surgery (Small Animal Orthopedics)

    European Board of Veterinary Specialisation (EBVS®) European Specialist: Small Animal Surgery

    PRP Therapie

    PRP (Platelet Rich Plasma) Therapie

    Bei der therapeutischen PRP Therapie wird aufbereitetes Blut des Patienten zur Beschleunigung der Heilung von verletzten Wunden, Bändern, Sehnen, Muskeln und Gelenken verwendet. Die Heilungsphase z.B. bei Sehnenverletzungen wird stark verkürzt und neu gebildetes Gewebe entspricht weitgehend der ursprünglichen Zellqualität, wodurch eine gute Belastbarkeit erreicht werden kann. Wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung wird sie auch zur Behandlung von Arthrosen eingesetzt, um in dem betroffenen Gelenk Entzündungen zu reduzieren. Dem Patienten wird dafür Blut abgenommen, welches mit einer Zentrifuge so aufbereitet wird, dass die Blutplättchen konzentriert werden. Da der Körper nicht negativ auf körpereigenes Blut reagiert sind Nebenwirkungen sehr selten.

    • Osteoarthritis
    • Sehnenschäden
    • Frakturen

    Pieter Nelissen

    Chefarzt Chirurgie
    MVM MRCVS CertSAS DECVS
    EBVS European Specialist in Small Animal Surgery
    RCVS recognised Specialist in Small Animal Surgery

     

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